Die Brauerei Faust war schon immer am Puls der Zeit und entwickelte seine Biere sowie die Produktionsräume kontinuierlich weiter. Zahlreiche Auszeichnungen für ihr brauhandwerkliches Können, die Qualität und der Geschmack ihrer Biere sprechen für sich. Um den Konsumenten auch optisch ein weiterhin einwandfreies Produkt zu liefern, entschied sich die Geschäftsleitung dazu, in eine neue Etikettiermaschine zu investieren. Als langjähriger Gernep Kunde blieb man dem bayerischen Maschinenbauer treu und stellte sich zudem für das Pilotprojekt der brandneuen Gernep Etikettiermaschinenserie zur Verfügung. 

Bunte Vielfalt ausgestattet mit neuester Technik 
Letztes Jahr auf der drinktec 2022 – der Weltleitmesse für Getränketechnologie – stellte Gernep die neue Generation seiner Etikettiermaschinen vor und begeisterte damit die Branche. Neben einer umfangreichen Kombinationsmaschine wurde den Besuchern auch der in Auftrag gegebene Nassleimetikettierer der Brauerei Faust präsentiert. Nur kurze Zeit nach der Messe verließ nach erfolgreich bestandener Werksabnahme die erste Etikettiermaschine der neuen Generation das Werk in Barbing und wurde in Miltenberg für die Bierproduktion installiert. Ausgestattet mit moderner Technik glänzt die klassische Etikettiermaschine für den Brauereibedarf in einem neuen Hygienedesign und etikettiert ab sofort das Sortiment der Brauerei Faust.

Das Produktportfolio ist umfangreich und umfasst sechzehn Standardbiere sowie fünf Saisonbiere. Abgefüllt werden diese in drei verschiedenen Flaschentypen, die alle auf der Gernep Labetta 4/4/12 720 2A verarbeitet werden: 0,33l Giesingerflasche, 0,5l Euroflasche und 0,5l Bügelflasche. Jede Flasche wird dabei mit Rumpf-, Rücken- und Brust- bzw. Bügeletikett versehen. Für einen reibungslosen Produktionsablauf waren Gernep-Techniker bei der Inbetriebnahme vor Ort und erläuterten den erfahrenen Braumeistern die technischen Neuerungen. 

Herausgestochen ist sofort die optimierte Benutzerfreundlichkeit. Im Vergleich zu der 15 Jahre alten Vorgängermaschine erleichtert die aktuelle Maschinengeneration den Arbeitsalltag für das Faust-Personal deutlich. Wo früher noch rund um den Etikettierer Knöpfe zum Einstellen gedrückt werden mussten, können nun ganz einfach Geschwindigkeiten, Zeiten, Takte und Formate an dem neu konzipierten Touch Panel eingestellt werden. Brandneu ist zudem auch die premodulare Aggregatsaufhängung, die nicht nur optisch sofort ins Auge sticht, sondern auch technisch einige Vorteile aufweist. Die Ausrichtung und Schwenkung der Leimpaletten sind über ein Handrad seitlich am Gehäuse präzise einstellbar. Durch das abgeschlossene Gehäuse der Aggregatsaufhängung sind zudem alle Kabel sicher verstaut und das Aggregat ist äußerlich leicht zu reinigen. Ein weiterer großer Vorteil für die Bedienung der neuen Aggregatsaufhängung ist, dass das Nassleimaggregat nicht mehr im Maschineninneren verbaut ist. Dadurch ist die Einstellung der Automatikbeleimung auch während des laufenden Betriebs möglich. Der Etikettierer der Brauerei Faust ist insgesamt mit zwei Nassleimaggregaten der neuen Generation 207 ausgestattet, die durch die einzigartige simulierte Kurvensteuerung für höchste Etikettiergenauigkeit sorgt. Die Kurvenberechnung ist 2019 von der Krones AG in Zusammenarbeit mit Gernep entwickelt worden. 

Standardmäßig kann in Brauereimaschinen - wie auch in diesem Fall - auf Kundenwunsch eine Brucherkennung integriert werden. Sollte ein Flasche im Maschinenkarussell brechen, stoppt automatisch der Betrieb, um die Maschine reinigen zu können und vor Schäden zu schützen. Die Reinigungs- und Wartungsarbeit wird bei der neuen Maschinenserie zusätzlich durch den neu konzipierten SecureLift Hebeschutz erleichtert. Dieser ist mit Hilfe des Gernep-Zugsystems mit nur einer Hand leicht zu öffnen und zu schließen. Die Zugänglichkeit zum Maschinenkarussell ist dadurch so einfach wie nie zuvor. 
Seit 40 Jahren ist kontinuierliche Weiterentwicklung Gerneps Antrieb, um den sich stetig ändernden Marktbedingungen und Kundenansprüchen gerecht zu werden. 2022 war es endlich so weit und das Pilotprojekt zur Einführung der neuen Etikettiermaschinengeneration konnte mit dem ältesten, sehr bekannten Brauhaus des Rhein-Main-Gebiets verwirklicht werden. Auch bei der neuen Maschinenserie stand im Fokus individuell auf Kundenwünsche eingehen zu können, um die breite Produktpalette auf dem Markt abdecken zu können. 

Gut vorbereitet für die Zukunft
Für die Brauerei Faust war ein flexibler Leistungsbereich besonders wichtig. Deshalb stellte der bayerische Maschinenbauer die Etikettiermaschine auf einen variablen Bereich von 2.000 bis 18.000 Behälter pro Stunde ein. In der Regel werden im Durchschnitt ca. 10.000 Bügelflaschen und 18.000 Euroflaschen pro Stunde präzise etikettiert. Das Traditionsbrauhaus arbeitet zudem im Zweischichtbetrieb, so dass die Etikettiermaschine von montags bis freitags zwölf Stunden pro Tag auf Hochtouren läuft. Der Output kann sich durchaus sehen lassen: im Jahr 2022 produzierte die Brauerei Faust 20.000 Hektoliter Bier in Bügelflaschen, 20.500 Hektoliter in 0,5l Euroflaschen und 14.500 Hektoliter in 0,33l Giesingerflaschen. Für eine in Zukunft anstehende Modernisierung der Produktionslinie wurde bereits vorgesorgt. „Die Etikettiermaschine ist so konstruiert, dass wir den Leistungsbereich auch in ein paar Jahren noch erweitern und einen höheren Flaschendurchlauf erzeugen können“, erklärt Michael Hannig, 2. Braumeister. Im Moment ist dies noch nicht möglich, da vorangehende Maschinen, wie beispielsweise der Füller, eine höhere Abfüllmenge noch nicht produzieren können. Um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten, kommuniziert der Nassleimetikettierer durch einen gemeinsamen Signalaustausch mit Maschinen in der gesamten Produktionslinie. Sollte es zu einem Störfall in den ersten Produktionsschritten kommen, stoppt auch die Etikettiermaschine am Ende der Linie automatisch. Gut gerüstet schaut die Brauerei Faust demnach in die Zukunft und ist damit bestens für einen langfristigen Einsatz ihrer neuen Etikettiermaschine aufgestellt. 

Optimaler Gernep-Service seit fast 20 Jahren 
Die Inbetriebnahme einer noch nie ausgelieferten Maschine stellt sicherlich immer ein gewisses Risiko dar. Die Installation in Miltenberg lief jedoch reibungslos ab und konnte in nur ein paar Tagen inklusive des Tests aller Behältergrößen erfolgreich abgeschlossen werden. Ein Grund dafür war neben dem Einsatz von geschulten und erfahrenen Servicetechnikern sicherlich auch, dass die Gernep-Mitarbeiter die Brauerei Faust bereits seit 2007 betreuen. Das Maschinenpersonal und der Produktionsbetrieb waren diesen somit bestens bekannt. Die langjährige Partnerschaft zwischen der Brauerei Faust und dem bayerischen Maschinenbauer begann bereits vor 15 Jahren, als Gernep zum ersten Mal eine Etikettiermaschine nach Miltenberg geliefert hat. Seit jeher setzte das Brauhaus auf eine jährliche professionelle Wartung und Überholung durch geschulte Servicetechniker. „Wir waren stets zufrieden mit dem geleisteten Service von Gernep. Sowohl der jährliche Checkup als auch die Ersatzteilbeschaffung wurden schnell und gründlich ausgeführt“, stellt Stefan Falk, 1. Braumeister von Faust, fest. Seit Firmengründung setzt Gernep auf Qualität und den Verbau hochwertiger Materialien. „Wir sind glücklich, dass wir durch die langjährige und gute Zusammenarbeit das Vertrauen des Brauhauses hatten, um mit Ihnen zusammen das Pilotprojekt durchzuführen“, sagt Martin Hammerschmid, Geschäftsführer der Gernep GmbH. Mit Hilfe der neuen Etikettiermaschinengeneration von Gernep ist ein weiteres Stück Moderne in das Traditionsbrauhaus eingekehrt. Die neue Generation der klassischen Brauereietikettiermaschine ist technisch auf dem aktuellsten Stand und besticht optisch mit dem neuen Hygienedesign. Für beide Seiten war das Pilotprojekt ein voller Erfolg.